Was ist ein Kamishibai?

Es klingt erst mal japanisch, oder?

Ja, es kommt aus Japan. Es bedeutet Papiertheater und ist schnell erklärt. Mit diesem “Papiertheater” oder auch Erzähltheater, wie wir es hier nennen, reisten zu früheren Zeiten budistische Mönche durch ihr Land, um ihre Lehren zu verbreiten. Dazu nahmen sie einen hölzernen Rahmen und ergänzten ihre Erzählungen durch schöne Bilder. Später, als diese Art der Kommunikation schon fast vergessen war, entdeckten Bonbonhändler das unterhaltsame Kamishibai “neu”. Sie erzählten mit dem Kamishibai tolle Geschichten, stoppten ihre Erzählung an der spannendsten Stelle und verkauften ihre Süßigkeiten. So konnten sie sicher gehen, dass in den folgenden Tagen immer genügend Kundschaft anwesend war …

Lass mich kurz die Geschichte erzählen, wie ich zu dieser Art Unterhaltung kam. Seit einiger Zeit lese ich, in der Kinderbibliothek meiner Stadt, Bücher vor. Die Kinder sind nun mal, wie so drei- bis siebenjährige sind, zappelig und unterschiedlich aufmerksam. Wenn ich dann in ein Buch schaute, um zu Lesen, schwups, waren schon eins bis zwei Kinder hinter den Regalen verschwunden. Nichts gegen den Bewegungsdrang der Kinder, doch ich dachte immer, sie kommen in die Bibliothek, um die Geschichten zu hören. #Traurigsmiley

Naja, also überlegte ich mir, wie kann man die kleinen Hosenscheißer, denn zum Zuhören bringen. Eine liebe Kollegin zeigte mir dann eine kleine Kiste aus Holz mit einem Rahmen. Sie sah fast wie ein flacher Bildschirm aus, nur dieser war auf einer Seite offen und hatte vorne zwei Türen zum Aufklappen.

Die erste Bilder-Geschichte, die ich dann den Kindern erzählte, war zwar etwas holperig, doch die Kinder waren dabei. Sie entdeckten auf den Bildern Dinge, erfanden selbst kleine Geschichten … so hatte ich Blut geleckt … Ich wollte mehr, also beschäftigte ich mich mit der Thematik: Erzählen mit Kindern. Ein spannendes Gebiet und vor allem, man kann das Kamishibai in so vielen Bereichen verwenden. Das fängt beim Kindergarten an und hört im Seniorenheim auf. Geschichten und Märchen hört nunmal jeder gerne …

So fand das Kamishibai Einzug in meinen kleinen Verlag.

Das Schöne ist, man kommt ins Gespräch mit den kleinen Zuhörern. Der Kontakt ist intensiver, als wenn man aus einem Buch liest. Hier legt man alles mit rein an Emotionen und Körpersprache. Selbst wenn man sich nicht direkt an die Textvorgaben hält, entstehen so tolle neue Geschichten in Interaktion mit dem Zuhörer.

Ich kann das Kamishibai empfehlen für folgende Bereiche:

  • Kita
  • Schule
  • Pflege- u. Seniorenheim
  • u. a. soziale Einrichtungen

Derzeit in Arbeit:

  • Goethe – Der Zauberlehrling (Kamishibai)
  • Goethe – Prometheus (Kamishibai)
  • Goethe – Der Erlkönig (Kamishibai)